- Parallelismus
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◆ Par|al|le|lịs|mus 〈m.; -, -lịs|men〉1. Übereinstimmung (von Dingen, Vorgängen)2. gleichmäßiger Bau (von Satzgliedern od. Sätzen)[neulat., zu parallel „gleichlaufend, vergleichbar“]◆ Die Buchstabenfolge par|al|l... kann in Fremdwörtern auch pa|ral|l... getrennt werden.* * *
Pa|r|al|le|lịs|mus, der; -, …men:1. Übereinstimmung, gleichartige Beschaffenheit, genaue Entsprechung.2. (Sprachwiss., Stilkunde) semantisch-syntaktisch gleichmäßiger Bau von Satzgliedern, Sätzen, Satzfolgen.* * *
Parallelịsmusder, -/...men,1) Psychologie: 1) psychophysischer Parallelismus, Bezeichnung für die Hypothese, dass zwischen der (physiologischen) Tätigkeit des Gehirns und dem verstandesmäßigen (kognitiven) Geschehen eine Beziehung bestehe, die als parallel (ohne gegenseitiges Kausalverhältnis) anzusehen sei (Leib-Seele-Problem); 2) psychoneuraler Parallelismus, Bezeichnung für die Hypothese, dass jedem bewussten Vorgang eine bestimmte Gehirnaktivität entspreche (Isomorphie).2) Rhetorik und Stilistik: gleichgerichtete Wortfolge in entsprechenden und benachbarten Wortgruppen oder Sätzen (Konzinnität). Bei tautologischem Parallelismus (synonymem Parallelismus) sagen die syntaktisch parallelen Satzglieder das gleiche aus; bei antithetischem Parallelismus wird Ungleiches gegenübergestellt. Der Parallelismus findet sich besonders häufig in der hebräischen Dichtung (Psalmen, z. B. 115, 5-6: »Sie haben Augen und sehen nicht, sie haben Ohren und hören nicht«). Eine große Rolle spielt der Parallelismus auch in der antiken Rhetorik, in den volkssprachlichen Dichtungen des Mittelalters, in der Literatur der Renaissance und des Barock sowie im Volkslied. - Im weiteren Sinn bildet der Parallelismus ein bedeutsames literarisches Kompositionselement durch die Wiederholung gleichrangiger Teile im Aufbau der Fabel eines literarischen Werkes. Typisch hierfür sind etwa das dreimalige Wiederholen von Wünschen, Aufgaben oder Begegnungen im Märchen oder die parallel strukturierten Abenteuer im Abenteuerroman.* * *
Pa|ral|le|lịs|mus, der; -, ...men: 1. Übereinstimmung, gleichartige Beschaffenheit, genaue Entsprechung: ein P. in der Entwicklung der beiden Völker. 2. (Sprachw., Stilk.) semantisch-syntaktisch gleichmäßiger Bau von Satzgliedern, Sätzen, Satzfolgen.
Universal-Lexikon. 2012.